CT Befunde

Die Computertomographie der Schultern zeigt bilateral symmetrisch granulierte Mineral-attenuierende Strukturen in den Weichteilen um das Tuberculum majus humeri. Diese Befunde sind bilateral sichtbar, allerdings rechts deutlicher ausgeprägt als links. Eine geringgradige Kontrastmittelanreicherung der Weichteile des rechten kraniolateralen Gelenkkompartiments ist ebenfalls sichtbar. Die rechte Schultergelenkkapsel ist geringgradig verdickt und zeigt ein gesteigertes Kontrast-Enhancement.

Schlussfolgerung und Lernziel

Die Hauptverdachtsdiagnose sind in diesem Fall multiple kartilaginäre Exostosen (MKE). Dies sind gutartige proliferative Läsionen in der Nähe von enchondralen Ossifikationszentren und können multifokal im Körper auftreten. Eine genetische Grundlage wird aufgrund der familiären Häufung von MKE vermutet. Die Veränderungen betreffen ausschließlich Knochen, die durch enchondrale Ossifikation entstehen. Die Wirbel, Rippen und langen Röhrenknochen sind am häufigsten betroffen. Die Karpal-/Tarsalknochen und der Schädel sind in der Regel ausgespart. Die Veränderungen sind häufig bilateral symmetrisch. Eine mögliche Differentialdiagnose wäre in diesem Fall die Calcinosis circumscripta, welche typischerweise nicht symmetrisch auftritt, allerdings in Kombination mit der MKE auftreten kann. Klinische Relevanz erreichen kartilaginäre Exostosen, wenn sie zu mechanischen Bewegungseinschränkungen führen und sind dann operationswürdig. Die maligne Transformation von MKE ist äußerst selten.

Ausgewählte Literatur

„Imaging Diagnosis: Multiple cartilaginous exostoses and calcinosis circumscripta occurring simultaneously in the cervical spine of a dog” Engel et al., Vet Radiol Ultrasound 2014; 55: 305-9

“Canine multiple cartilaginous exostoses: unusual manifestations and a review of the literature.” Jacobson et al., J Am Anim Hosp Assoc.; 1996; 32:45-51

“Multiple cartilaginous exostosis in a Golden Retriever cross-breed puppy. Clinical, radiographic and backscattering scanning microscopy findings.” Franch et al.; Vet Comp Orthop Traumatol.; 2005; 18:189-93

Mit freundlicher Genehmigung der Tierklinik Haar