Fallbeispiel intrahepatischer, portosystemischer Shunt

8. Januar, 2020

Fallbeispiel

Ein tückisches Gefäß in der Leber

Eine 14 Monate alte, weibliche Französische Bulldogge wird mit neurologischen Symptomen vorgestellt.

CT Befunde

Ein einzelnes nach kranioventral ziehendes Gefäß ist zwischen dem linken intrahepatischen Pfortaderast und der Vena cava caudalis zu sehen (Bild 1) und mündet in den persistierenden Ductus venosus (Bild 2). Weitere, für diese Erkrankung typische Befunde sind eine kleine Leber, kompensatorisch vergrößerte Nieren sowie Nephro- und Zystolithen.

Schlussfolgerung

Ein singulärer, kongenitaler, links-divisionaler intrahepatischer postosystemischer Shunt (PSS) mit sekundärer Mikrohepatie, bilateraler Renomegalie, bilateralem Nierenbeckensand und Harngrieß.

Lernziele

  • Die CT-Angiographie (CTA) ist seit einiger Zeit der Gold Standard in der bildgebenden Aufarbeitung von portosystemischen Lebershunts. Nach Kim et al. ist diese Art der bildgebenden Diagnostik im Vergleich zur Ultrasonographie mehr als fünfmal so sicher um einen Lebershunt zu diagnostizieren, sogar in den Händen von erfahrenen Untersuchern.
  • 3 Typen des intrahepatischen PSS:
    • links-divisional: kurzes, abgeknicktes, tubuläres Gefäß, welches sich in die linke Lebervene öffnet (Persistierender Ductus venosus)
    • zentral-divisional: Loch-ähnliche Verbindung zwischen der intrahepatischen Portalvene und der Vena cava caudalis
    • rechts-divisional: längeres, sich windendes Gefäß, welches sich in die rechte Lebervene öffnet
  • “Comparison of CTA and ultrasonography for the detection and characterization of portosystemic shunts in dogs” Vet Radiol Ultrasound 2013 Vol. 54, No. 6, pp 569-574
  • “Anatomy of extrahepatic portosystemic shunts in dogs as determined by CTA in dogs” Vet Radiol Ultrasound 2011 Vol. 52, No. 5, pp 498-506
  • “Morphology of congenital intrahepatic portocaval shunts in dogs and cats” Vet Record, Vol 142, Issue 3 1998

Mit freundlicher Genehmigung der AniCura Tierklinik Haar

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